Wie beobachte ich Kometen?

Die Beobachtung von Kometen ist prinzipiell mit allen Beobachtungsgeräten möglich. Doch gerade Anfänger wissen in der Regel bei schwächeren Kometen gar nicht, wonach sie eigentlich suchen sollen. Inspiriert durch Kometenfotos mit einem langen Schweif suchen sie nun nach einem solchen Objekt und finden es natürlich nicht. Visuell ist so ein prachtvoller Schweif in der Regel auch nur bei grossen Kometen zu beobachten. Bei kleinen und lichtschwachen Kometen kann der Schweif nur durch eine fotografische Aufnahme erfasst werden. Nur die Besitzer grosser Teleskope können hier auch einmal visuell Erfolg haben.

Trotzdem ist das natürlich kein Grund um eine Kometenbeobachtung zu unterlassen. Wichtig ist zunächst einmal ein dunkler Beobachtungsstandort. In Grosstadtnähe wird das Beobachten schwächerer Kometen schon sehr erschwert. Darüber hinaus sollte man sich die Position des Kometen in eine Sternkarte eintragen. Ganz schwache Kometen sehen in der Regel fast sternförmig aus, die helleren Exemplare zeige sich dann als leuchtendes Wölkchen. In der Regel hilft dann und wann die Technik des indirekten Sehens. Dabei sieht man im Fernrohr etwas an dem Objekt vorbei und lenkt das schwache Kometenlicht dann auf besonders empfindliche Stellen der Netzhaut.

Bei schwachen Kometen ist auf jeden Fall eine gewisse Beobachtungserfahrung im Bereich der Deep Sky Beobachtung hilfreich. Ein Anfänger sollte zunächst einmal mit helleren Kometen beginnen. Einen Kometen bis zur 8.Größe kann man an dunklen Beobachtungsorten bereits mit einem Feldstecher auffinden, wobei das beidäugige Sehen durchaus die Sache erleichtert. Mit einem kleinen Teleskop hat man dann aber sicherlich Erfolg. Doch sollte man die Helligkeitsangaben mit Vorsicht geniessen. sie gelten sozusagen für ein sternförmiges Objekt. Doch ein Komet hat ja einen gewissen Durchmesser und diese Helligkeit verteilt sich dann eben auf diesen Durchmesser. Aus diesem Grunde sollte man auch einen möglichst dunklen Beobachtungsort aufsuchen. Ein besonders extremes Beispiel war der Komet 17P/Holmes im Frühjahr 2008. Seine Helligkeit wurde mit rund 4-5m angegeben. Das ist normalerweise ja im Bereich des blossen Auges. Nur war der Komet ein Objekt von rund Vollmonddurchmesser und grösser. Da war es selbst für versierte Beobachter nicht leicht den Kometen zu finden! Allerdings ist dies nun auch ein Extrembeispiel gewesen. Normalerweise sind Kometen nur einige Bogenminuten gross und dann wird man sie auch finden.

Wer die entsprechende Möglichkeit besitzt sollte auch einmal die Fotografie eines Kometen in Betracht ziehen. Hierbei sollte man aber auf die Eigenbewegung des Kometen achten und sollte nicht zu lange belichten, weil sonst der Komet als Strichspur abgebildet wird. Da hilft dann das Belichten mehrerer Fotos und Stacken der Aufnahmen. Im Zeitalter der digitalen Fotografie ist diese Methode nicht weiter kompliziert zu verwirklichen. Alternativ kann man aber auch direkt auf den Kometen nachführen, insofern er im Leitrohr erkennbar ist.